Am 28. August 2015 jährt sich der Tag, an dem der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King vor dem Washingtoner Lincoln Memorial seine vielleicht berühmteste Rede hielt, zum 52. Mal. Anlass war seinerzeit der Marsch für Arbeit und Freiheit, an dem mehr als 250.000 Menschen in der amerikanischen Hauptstadt teilnahmen. Dieser Marsch war seinerzeit initiiert von sechs Menschenrechtsorganisationen, die „The Big Six“ genannt wurden.

Von diesem Jahrestag ließ sich der bekannte Journalist und Menschenrechtler Rupert Neudeck inspirieren, eine interreligiöse Friedenswallfahrt zu organisieren. Unter dem Leitgedanken „I have a dream“ werden sich daher am Freitag, 28. August, die Vertreter der großen Weltreligionen in Kevelaer treffen und zu einem gemeinsamen Wallfahrtstag der verschiedenen Religionen und Konfessionen einladen.
Rupert Neudeck ist Gründer des Cap Anamur / Deutsche Not-Ärzte e.V. und Vorsitzender des Friedenskorps Grünhelme e.V.. Weltweit bekannt wurde Neudeck 1979 durch die Rettung tausender vietnamesischer Flüchtlinge (sogenannter „boat people“) im Chinesischen Meer mit der Cap Anamur.
Die Vorbereitungen des Wallfahrtstages in Kevelaer haben jetzt mit einem ersten Treffen der verschiedenen Vertreter der Weltreligionen im Priesterhaus begonnen. In Zeiten von Pegida und angesichts der zahlreichen, weltweiten Krisenherde, bei denen scheinbar religiöse Motivationen als Deckmantel für Krieg und Terror missbraucht werden, soll von Kevelaer aus ein deutliches Zeichen des friedlichen und vertrauensvollen Miteinanders der Religionen ausgehen. „Ein gemeinsames Friedensgebet und weitere Symbole des Miteinanders in aller Unterschiedlichkeit werden aufzeigen, dass nicht das Auseinander-Dividieren und Spalten siegt, sondern das Brückenbauen, das Händereichen“, erklärt Rupert Neudeck die Intention der Friedenswallfahrt.